Eröffnung des PFERDESTALLs

Gute Stimmung bei der feierlichen Eröffnung.

Was vor gut zwei Jahren mit einer Idee von Schülern und ihrem Lehrer begann, fand am vergangenen Donnerstag seinen vorläufigen Höhepunkt: Im ehemaligen Pferdestall des Klosters St. Ludgeri eröffnete ein Club für junge, junggebliebene, kreative und engagierte Helmstedter. Ein Ort, den die Helmstedter aktiv mitgestalten können – denn er ist zugleich Club, Forum, Bühne, Jugend- und Workcafé.

Das Ambiente bietet Raum für Begegnungen, Dialoge und vor allem Kultur. Davon konnten sich die Besucher der Eröffnungsveranstaltung am Donnerstagabend selbst überzeugen. Das alte Mauerwerk und die ehemaligen Futtertröge aus Stein an den Wänden erinnern an die Vergangenheit des Ortes. Diese Elemente, gepaart mit modernen Möbelstücken und hellen Balken, zeigen in Richtung kreative und künstlerische Zukunft.

„Es ist großartig und beeindruckend, was hier entstanden, was aus unserer Idee von vor zwei Jahren geworden ist“, lobte Torsten Kunde, Lehrer am Gymnasium Julianum und Leiter des Seminarfaches, welches Motor für den Club war. In einer kleinen Talkrunde sprachen er und weitere Initiatoren über die Idee und Zukunft des „Pferdestalls“.

So bunt gemischt wie das künftige Publikum sein soll, so ist auch die Mischung bei den engagierten Initiatoren: Dazu gehören unter anderem die ehemaligen Schüler des Seminarfaches, allen voran Muriel Haas und Meike Breier, junge und etablierte Unternehmer, aber auch Vereine, Verbände und regionale Netzwerke. Träger des „Pferdestalls“ ist das gemeinnützige Projekt Campus Helmstedt. Auch die Wolfsburg AG und die Allianz für die Region sind Unterstützer des Projektes.

Einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Monate gab es am Eröffnungsabend natürlich auch: Für die musikalische Unterhaltung konnte der „Pferdestall“ den Cellisten Wolfram Huschke sowie die Potsdamer Band „Fosbury Flop“ gewinnen. Das Programm für die kommenden Wochen verspricht reichlich Abwechslung – von verschiedenen Workshops wie Poetry Slam über Kochen bis hin zum Thema „Möbel mit Charakter“, einer Kulturnacht oder Veranstaltungen wie Poetry Slam oder Helmstedter Küchenschlacht. Die Helmstedter dürfen gespannt sein, wie sich der „Pferdestall“ entwickelt.

Ansprechpartnerin vor Ort ist Karolin Plath, selbst Künstlerin, Medienprofi, gastro- und eventerprobt. „Meine Aufgabe ist es unter anderem, zu koordinieren, Ideen zu sammeln und bei der Umsetzung zu helfen“, sagt die 28-Jährige. „Wichtig ist dabei, dass Netzwerke entstehen, sodass der Schritt von einer Idee zu einem Projekt schneller umgesetzt werden kann. Inwieweit sich das alles entwickelt, wo es hingeht, werden wir sehen.“ Damit der Pferdestall auch dauerhaft Bestand hat, sind die Helmstedter gefragt. Denn nicht nur bei der Gestaltung können sie ihren Teil beitragen.

Zwar wurde die Anfangsfinanzierung durch Sponsoren gesichert, doch die Helmstedter können als Clubmitglieder schon mit kleinen Beiträgen dabei helfen, dass sich der Pferdestall dauerhaft etabliert.

Text: Dörte Herfarth (Helmstedter Sonntag) / Fotos: Sebastian Petersen

Poetry Live-Show

Junge Lyriker eroberten mit frischen Texten die Bühne im Pferdestall-Kulturcafé. Ihre Vorträge waren das Ergebnis eines Wochenend-Workshops.

Gründung Leo-Club "Grenzenlos"

Im September 2013, gründete sich im Pferdestall der Leo-Club „Grenzenlos“ Helmstedt. Leo ist die Jugendorganisation der Lions Clubs International. 13 junge „Leos“ aus der Region Helmstedt im Alter von 16 bis 30 möchten sich ehrenamtlich engagieren und regelmäßig Activities durchführen, die einem guten Zweck dienen sollen. Dadurch lernen sie Verantwortung zu übernehmen und mit Herausforderungen umzugehen. Der PFERDESTALL ist das Leo-Clublokal und Ausgangspunkt für Aktionen.

Kunst und Kultur in Ruinen

Der Helmstedter Jan Büchsenschuß präsentierte sein erstes Buch „Perpetuum Mobile – Wie ich einen Mord im Jobcenter beging“. Die Lesung war Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Kunst und Kultur in Ruinen“ vom Campus Helmstedt e.V. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Helmstedter Innenstadt zu beleben. In einer Rundreise werden verschiedene historische Gebäude in Szene gesetzt.

Europa schaut auf Helmstedt

Prof. Pöttering, vormals Präsident des Europäischen Parlamentes und Elisabeth Heister-Neumann, Landesministerin a.D., verfolgen gespannt, was im PFERDESTALL geschieht. Im September 2013 mit dabei: Vertreter aus Politik, Campus Helmstedt e.V. und MbA Studentinnen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Standort Helmstedt.

Jahresabschluss 2013 - Zukunft zu 75% gesichert

Das Projekt PFERDESTALL ist ein Experiment, das zunächst auf ein Jahr angesetzt ist. Ob und wie es ab Sommer 2014 weitergeht, hängt maßgeblich von der Akzeptanz und Mitwirkung der hiesigen Bürger und Wirtschaft ab. Der Start war ein erfolgreicher. Mittlerweile tragen über 200 Clubmitglieder, fast 20 Förderer und weitere Partner und Sponsoren das Projekt.

Das Ziel aller Beteiligten ist, die Helmstedter Stadtkultur dauerhaft und nachhaltig zu beleben. Um dies zu erreichen, muss sich das Modell auch finanziell als tragfähig erweisen. Ein Startkapital wurde von Sponsoren bereitgestellt, die laufenden Kosten sollen durch Mitglieds- und Förderbeiträge, Spenden, Eintrittsgelder und den Gastro-Umsatz gedeckt werden. Ende 2013 ist das schon zu 75% gelungen.

Kunst und Design im Stall

Das historische Ambiente ist der perfekte Rahmen für Bilder und Fotos. Wechselnde Ausstellungen von jungen und etablierten Künstlern und Schulprojekten schmücken die Wände im Pferdestall.

Gründung des Trägervereins

Kurz vor der Eröffnung im August 2013 hat sich der Trägerverein Campus Helmstedt offiziell formiert. Wir freuen uns auf weitere Club- und Fördermitglieder! Die Gründungsmitglieder: Lorenz Flatt, Hans-Georg Kinder, Andreas Warmbein, Günter Hertel, Matthias Gericke, Felix Eichstaedt und Reiner Schmidt (v.l.).

Upcycling vom Feinsten

Schüler und Mitglieder vom JUNGEN CAMPUS entwickeln gemeinsam ein Konzept für die Möblierung. Bühne und Tische werden aus alten Paletten gebaut, der Tresen besteht aus Traversen, das Ausstellungssystem aus Baugerüsten.

Gemeinsam-Preis 2013

Die Zukunftsinitiative "Helmstedt 2020" ist eines von 25 Projekten, das für den Gemeinsam-Preis der Braunschweiger Zeitung und des Braunschweiger Doms nominiert wird.

Förderpreis der Volksbank

Neben dem Gemeinsam-Preis wird "Helmstedt2020" für den Förderpreis und den Sonderpreis der Volksbank Helmstedt eG nominiert.

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2014